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Die Sage von den Aachener Printen

Um die Mitte des 17. Jahrhunderts zerstörte eine gewaltige Feuersbrunst den größten Teil von Aachen. Der Rat der Stadt überlegt immer wieder, wie man das Zerstörte wieder aufbauen könnte. Aber man fand keine Lösung, denn es fehlte das nötige Geld. Da meldete sich eines Tages ein Bäckermeister zu Wort: „Von meinem Großvater habe ich einst erfahren, dass früher in Aachen ein Gebäck hergestellt wurde, das der Stadt großen Reichtum gebracht haben soll. Printen wurden die Küchlein genannt. Sie waren auch das Lieblingsgebäck von Kaiser Karl. Ihm soll sogar das Rezept in sein Grab gelegt worden sein. Wenn wir es wiederfänden, könnte es uns gewiß aus unserer Not helfen.“

Dem Rat der Stadt gefiel es nicht, dass man im Grab des Kaisers nach dem Rezept suchen sollte. So bat man alle Bäcker der Stadt, mit Kräutern und Gewürzen ein ähnliches Gebäck zu machen, aber niemand war mit seinem Ergebnis zufrieden. Da ergab es sich, dass einer der Bäckerjungen in einem Gelehrten, der in Aachen lebte, den Teufel erkannte, der den Domschatz in seinen Besitz bringen wollte. Der Junge versprach dem Teufel, ihm den Schlüssel zur Schatzkammer zu verschaffen, wenn er ihm die Begräbnisstätte Kaiser Karls zeigen würde. Der Teufel war mit diesem Handel einverstanden. Der Bäckerjunge stieg in die Totengruft des Kaisers hinab. Um Mitternacht wurde sie von einem überirdischen Licht erhellt, und der Kaiser schlug die Augen auf und fragte den Jungen: „Wer bist du, und was willst du hier?“ Der Junge antwortete: „Ich bin der Bäckerjunge aus Eurer Lieblingsstadt. Ich brauche zur Linderung der Not das Rezept der Printen, denn mit dem Erlös wollen wir die Stadt wieder aufbauen.“ „Wenn es meiner Lieblingsstadt von Nutzen ist, will ich dir gerne das Rezept der Printen geben“, sprach der Kaiser und überreichte dem Jungen eine vergilbte Pergamentrolle.

Nun wollte der Teufel seinen Lohn haben. Der listige Aachener Junge forderte ihn auf, einige der Printen zu essen, die gerade aus dem heißen Ofen geholt wurden. Als der Teufel eine große Menge gierig hinuntergeschlungen hatte, bekam er heftige Bauchschmerzen, so dass er laut jammerte und sich auf dem Boden krümmte. „Nicht einmal der Teufel kann dieses Teufelszeug vertragen!“ fluchte er und kehrte, ohne seinen Lohn zu fordern, in die Hölle zurück.

(Quelle: Sagen und Legenden der Eifel – Peter Pracht – Bachem Verlag Köln)


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