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Gründung der Stadt Aachen

Willkommen zu unserer neuen Rubrik:

Öcher Wörter – Sagen und Legenden

Wir möchte euch in Zukunft mit den ach so schönen Geschichten rund um unsere Heimatstadt Aachen beglücken. Von der Sage des Bahkauvs bis hin zur Entstehung des Lousbergs. Fangen wir allerdings ganz vorne an: Bei der Gründung unserer schönen Stadt!

Kaiser Karl kannte kein größeres Vergnügen, als die Jagd. Sie gewährte ihm Erheiterung und Erholung von seinen vielen und mühevollen Geschäften. „Die Jagd,“ so sprach er oft, „stählt des Mannes Muth, sie erfrischt und erquickt den Geist und entwickelt des Körpers Kraft und Gewandtheit, sie ist daher die Vorschule zum Kriege für jeden Helden, denn hier wie dort muss er in drohenden Gefahren Geistesgegenwart haben und sich mannhaft zurecht zu finden wissen“. Aachen war in ihrem damaligen Urzustand zur Jagd besonders geeignet.

Es dehnten sich große Strecken hochstämmiger Eichen und Buchenwaldung weit ins Land und wechselten mit dichten Tannen- und Fichtenwäldern und kleineren Gebüschen ab. Dort waren Sümpfe und Moore, hier öde Haidestrecken, ringsum erhoben sich sanfte Hügel mit ihren Schluchten und grasreichen Thalgründen von zahllosen Silberbächen durchflossen. An Wild der manigfaltigsten Art fehlte es nicht, es gab da Wölfe, Füchse, und Dachse, Rehe und Hirsche, Eber und Urochsen die Fülle.

Es darf uns daher nicht wundern, wenn der Kaiser in unsern Gegenden gar oft mit großem Gefolge jagte. Auf einer dieser Jagden hatte derselbe sich in der Verfolgung eines Hirsches von seinen Genossen gar weit entfernt. Als er so einsam im Walde umherirrte, gewahrte er ein altes, zerfallenes Schloß, dessen Trümmer von Efeu umrankt sich noch majestätisch aus einem spiegelglatten See erhoben. Er wollte eben sein Roß zur nähern Betrachtung der Ruinen dahin lenken, als dasselbe mit den Vorderfüßen in die Erde sank und scheu und erschrocken emporspringend davon eilen wollte. Der Kaiser grob verwundert stieg vom Pferde herab, um zuzusehen, was sich dort am Boden befände.

Welches Staunen ergriff ihn aber, als er an der Stelle, wo das Roß die Erde durchbrochen hatte, heiße Dämpfe und gleich darauf einen heißen Wasserstrahl emporsteigen sah. Der fromme Kaiser fiel sogleich auf seine Knie und dankte Gott für die große Wohltat, welche er ihm auf so wunderbare Weise hatte zu Teil werden lassen, denn er sah im Geiste die Segnungen, welche diese Quelle den Menschen von Generation zu Generationen bringen würde. Hier fasste er den Entschluss, die vor ihm in Trümmern liegende Burg zu einem Jagdschloss herzustellen und in der Nähe sich eine Pfalz zu bauen und eine Stadt zu gründen. Ferner gelobte er der Muttergottes bei seiner Pfalz einen schmucken Tempel zu errichten. Der Kaiser stieß nun in sein Horn „Dein Ein,” die muntern Jagdgenossen sammelten sich um ihn und sahen das Wunder, das sich begeben hatte und freuten sich herzlich mit ihm über dieses köstliche Geschenk des Himmels. Rasch und energisch, wie er es in allen Dingen zu sein pflegte, ging der Kaiser an die Ausführung der gefassten Pläne.

Das Jagdschloss erhob sich bald aus seinen Trümmern. Zu einem umfangreichen Kaiserlichen Pallaste, sowie zu der Liebfrauenkirche wurden zugleich die Fundamente gelegt und ihr Weiterbau rasch gefördert, während eine Menge einzelner Häuser schon vollendet war, die den Anfang der Stadt Nachen bildeten. Nach und nach waren noch mehrere heiße Quellen, selbst in der Nähe des zu erbauenden Pallastes, entdeckt worden. Der Kaiser ließ einige derselben alsbald fassen, legte Kanäle an und Badehäuser, wo er noch in seinen spätesten Tagen gar fleißig badete und zwar sehr häufig in großer Gesellschaft mit seinen Freunden und Getreuen. So wurden die Bäder von Karl dem Großen selbst entdeckt und ihretwegen die Stadt Aachen von ihm gegründet.


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